Zum Antrag der Jamaika-Koalition, den Ausbau der Marschbahn als Pilotprojekt für einen Gesetzgebungsbeschluss durch den Bundestag anzumelden, sagt der verkehrspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Andreas Tietze:
Der Ausbau zwischen Niebüll und Klanxbüll ist seit Jahrzehnten überfällig. Der Bund muss endlich erkennen, dass ganz oben in seinem Netz das Sahnehäubchen sitzt. Auf dieser Strecke verdient seine Deutsche Bahn richtig viel Geld, ohne jemals bedarfsgerecht in die Infrastruktur zu investieren. Neben finanzieller Unterstützung erwarten wir aber auch, dass der Bund die Planungen schnell umsetzt. Wir packen mit einer eigenen Vorplanung auch mit an, denn die Menschen wollen und können einfach nicht mehr länger warten.
Mit dem sogenannten Legalverfahren könnte ein Gesetzgebungsbeschluss des Bundestages das Planfeststellungsverfahren ersetzen. Die spezielle Situation, dass die Schiene als einzige Landverbindung der seidene Faden ist, an dem die Insel Sylt hängt, rechtfertigt es, diesen Ausbau ganz oben auf die Liste der Pilotprojekte zu setzen. Damit könnte die Planung und der Bau deutlich schneller durchgeführt werden, was im Interesse aller ist.
Die Marschbahn ist aber nur die Spitze des Eisberges. Das gesamte Schienennetz in Schleswig-Holstein bedarf einer Erneuerung. Gleise, Signale, Linienführung – insbesondere bei der Elektrifizierung muss gerade das Energiewendeland Schleswig-Holstein noch Riesensprünge machen. Der Startschuss für den Ausbau des Schienenverkehrs im Echten Norden ist längst überfällig.