PM#395.18 · Tourismus mit der Natur denken

PM#395.18 · Tourismus mit der Natur denken

Es gilt das gesprochene Wort! TOP 18 – Deutsches Institut für Tourismusforschung

Dazu sagt der tourismuspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Andreas Tietze:

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Herausforderungen der Tourismuswirtschaft bleiben auch in Zukunft, trotz guter Wirtschaftsdaten in 2018, hochaktuell. Viele Arbeitsplätze und Wertschöpfungsketten in unserem Land sind auch weiterhin von der Tourismuswirtschaft abhängig. Doch wo geht die Reise hin bei einer zunehmenden Individualisierung, bei neuen Herausforderungen durch die Digitalisierung und den sozialen Netzwerken, bei sich veränderten Märkten und Nachfragen durch die Kunden?

Bei zunehmender Erkenntnis, dass Nachhaltigkeit und Naturverträglich auch in Zukunft keine leeren Worthülsen sein dürfen: Welche Qualität wird sich durchsetzen? Wir wissen es nicht. Wir Grüne setzen auf Attraktivitätseffekte, Lebensqualität, saubere Strände und sauberes Wasser. Der echte Norden hat ein hohes Potenzial durch seinen einzigartigen Natur- und Lebensraum. Diesen müssen wir erhalten. Sehen das die Gäste von morgen aber auch so? Nur wenn die Menschen im echten Norden, echte Natur erleben, bleiben wir zukunftsfähig.

In diesem Sinne ist der alte Spruch, wir haben unsere Erde nur von den nachfolgenden Generationen geerbt, Leitmotiv für das Handeln von morgen. Immer mehr Tourismusbetriebe setzen auf Ressourcenschonung, auf Nachhaltigkeit sowie auf Umwelt- und Naturschutz. Regionale Wertschöpfungsketten und einheimische Produkte sind von hoher Qualität und werden gleichermaßen bei Gästen und Einheimischen hoch geschätzt.

Die Urlauber*innen von morgen wollen Urlaub im Einklang mit der Natur. Sie suchen nach Entschleunigung und Ruhe. Sie legen Wert auf einen guten ökologischen Fußabdruck und wollen auch und gerade in ihrem Urlaub eine gute CO2-Bilanz vorweisen können.

Wir legen Wert darauf, dass der Tourismus in unserem Bundesland nicht gegen, sondern nur mit der Natur gedacht wird. Wir wären doch mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn wir unser größtes Kapital nicht schützen.

Eine nachhaltige Tourismuswirtschaft hat auch positive Auswirkungen auf die Standortqualität unser Orte und Gemeinden. Gefördert werden Vielfalt, positive Regionalentwicklung, Stärkung der Dienstleistungs- und Gesundheitswirtschaft, Stärkung der Kaufkraft und Sicherung von qualifizierten Arbeitskräften in der Region. Diese Erkenntnis hat sich auch in der tourismuswissenschaftlichen Fachdiskussion durchgesetzt. Man setzt auf interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Gesellschaftswissenschaften und ist offen für neue Forschungsansätze, beispielsweise Slow Tourism.

Wir müssen uns verstärkt die Frage stellen, was können wir aus eigener Kraft beitragen, das wir es in der Zukunft besser machen? Die Fachhochschule Westküste und Prof. Bernd Eisenstein ist als nationaler und internationaler Experte hoch anerkannt Schleswig-Holstein als das Tourismusland kann da mehr. Wir können neue Impulse für einen nachhaltigen Tourismus in Deutschland setzten.

Die Leute sind im Urlaub neugieriger und probieren mal was aus. Das zeigt zum Beispiel die hohe Zunahme der Pedelecs in den Tourismusorten. Der gesellschaftliche Wandel macht auch vor dem Tourismus nicht halt. Slow Tourism ist in, da geht was, da dreht sich was in den Köpfen. Um auf all diese Entwicklung auch in der Zukunft reagieren zu können, begrüßen wir daher die Einrichtung eines Forschungsinstitutes für die Tourismuswirtschaft. Wie heiß es so schön: Nur wer weiß, wo die Reise in Zukunft hingehen wird, wird entsprechende Angebote gestalten können. Nichts ist beständiger als der Wandel.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Pressemitteilung zum downloaden (PDF)