Werften und Zulieferer: Erfolgreiche Wirtschaft braucht innovative, klimaschonende Technologien

Werften und Zulieferer: Erfolgreiche Wirtschaft braucht innovative, klimaschonende Technologien

Pressemitteilung Nr. 344.20 · Es gilt das gesprochene Wort! TOP 49 – Schleswig-Holstein steht zu seinen Werften und Zulieferern. Dazu sagt der Abgeordnete der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Andreas Tietze:

Sehr geehrte Damen und Herren, der Schiffbau ist für dieses Land schon historisch prägend, wie wenige andere Wirtschaftszweige. Er hat dazu beigetragen, Wohlstand zu schaffen, Technologien zu entwickeln und über lange Jahrzehnte, gar Jahrhunderte sichere Arbeitsplätze geschaffen.

Dieses Sicherheits- und Entwicklungsversprechen, das lange mit dem Schiffbau einherging, ist in den letzten Jahren massiv gefährdet. Zunehmende internationale Konkurrenz, verbunden mit einem extremen Preisdruck und eine anhaltende Krise der internationalen Seeschifffahrt insgesamt, wirken sich so hier im Land aus.

Die Folge sind ausbleibende oder nicht lukrative Aufträge und damit wegbrechende Arbeitsplätze und verloren gehendes Know-How zu Technologien und Produktionsprozessen. Diesen Trend müssen wir aufhalten.

Wir wollen und müssen vom Schiffbau im Land retten, was zu retten ist. In den Werften hier im Land wird gute Arbeit geleistet. Wir wollen, dass der Schiffbau eine Zukunft hat. Wir wollen, dass im Schiffbau gute Arbeitsplätze erhalten werden. Heute Morgen auf der Demo kam Kritik auf, wo denn die Grünen wären. Herr Knuth ist erkrankt, daher halte auch die Rede und ich war verkehrsbedingt nicht rechtzeitig da. Aber ich gebe es gerne nochmal hier im Parlament zu Protokoll: Wir Grüne bekennen uns ganz klar zum Schiffbau-Standort Schleswig-Holstein.

Selbstverständlich gehört zur Zukunftsfähigkeit des Schiffbaus auch, dass auf klimafreundliche Antriebe gesetzt wird. Glücklicherweise ist das mittlerweile auch großer politischer Konsens. Erfolgreiche Wirtschaft braucht innovative, klimaschonende Technologien. Und gerade da kann Schleswig-Holstein auch punkten. Caterpillar hat beispielsweise im vergangenen Jahr zu Recht den Umweltpreis der Wirtschaft erhalten – für die Entwicklung einer neuen Schiffsmotoren-Technologie mit der die Voraussetzung geschaffen wurde, mit dem Einsatz von verflüssigtem Erdgas die Schadstoffemissionen bei der Schifffahrt zu reduzieren.

Genau das ist der richtige Weg. Das schafft auch morgen noch Wertschöpfung. Heute noch auf veraltete, klimaschädliche Technologien zu bauen, heißt, morgen einen ungleich höheren Preis für irreparable Umweltschäden zahlen zu müssen. Und genau da ist auch die Politik gefragt: Wir müssen auch auf Bundesebene dafür sorgen, dass umweltfreundliche Antriebstechnologien nachgefragt werden und wettbewerbsfähig sind. Nur so lohnt sich auch die unternehmerische Investition in die Entwicklung klimafreundlicher, zukunftsfähiger Antriebstechnologien.

Es muss deutlich werden, dass letztlich erfolgreich nur nachhaltige Wirtschaft sein kann. Denn wenn das nicht gelingt, dann wird Caterpillar leider auch das beste Beispiel dafür, dass nicht nur in den Werften, sondern auch im nachgeordneten Bereich viele Arbeitsplätze gefährdet werden.

Mit unserem Antrag zeigen wir eine Vielzahl an Maßnahmen auf, die zur Stärkung der Werften und zur Sicherung der Arbeitsplätze beitragen. Und darauf kommt es an!

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