Reallabor für Innovationen in der Diakonie (REFID) – Zukunft gestalten durch transdisziplinäre Forschung

Ein Reallabor dient unterschiedlichen Akteuren der Sozialen Arbeit als kooperative Forschungs- und Entwicklungseinrichtung. Hier kann das Potential transformativer Prozesse in für die Sozialwirtschaft prototypischen Lösungen gewinnbringend realisiert werden.

Ein Reallabor ist eine Forschungs- und Entwicklungseinrichtung, in der Wissenschaft und Gesellschaft gemeinsam an innovativen Lösungen arbeiten. Hochschulen, Kommunen, Nichtregierungsorganisationen (NROs), Unternehmen und staatliche Institutionen schließen sich unter dem Leitbild der nachhaltigen Entwicklung zusammen, um als Pioniere des Wandels zu agieren. Auch in der Diakonie und Kirche gewinnen solche Reallabore zunehmend an Bedeutung, um zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln und neue Wege zu erproben.

Die Vision eines Reallabors für das Rauhe Haus

Das geplante Reallabor für Innovationen in der Diakonie (REFID) soll als Motor für transdisziplinäre Zusammenarbeit dienen und folgende Schwerpunkte setzen:

  • Innovative KI-Konzepte in Kirche und Diakonie: Erforschung und Entwicklung ethisch verantwortbarer KI-Anwendungen, wie Social-Prompt Engineering, KI-Governance und interdisziplinäre KI-Modelle.
  • Stärkere Vernetzung der Akteure: Aufbau eines effektiven Innovations- und Netzwerkmangements zwischen Kirche und Diakonie.
  • Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis: Entwicklung von Plattformen zur Ideengenerierung und zum Austausch zwischen Wissenschaft und diakonischer Praxis.
  • Nachhaltige Entwicklung in der Diakonie: Themenschwerpunkte wie soziale Nachhaltigkeit, Schöpfungstheologie und gemeinwohlorientierte Ökonomie gewinnen zunehmend an Relevanz.

Konkrete Projekte und Forschungsideen

Das REFID soll nicht nur als Ideenlabor dienen, sondern konkrete Projekte in die Praxis umsetzen. Drei exemplarische Forschungsvorhaben verdeutlichen das Potenzial:

Nachhaltige Transformation von Sozialimmobilien

Die nachhaltige Umgestaltung diakonischer Serviceimmobilien birgt enormes Potenzial für Klimaneutralität und die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele (SDGs). Kirchen und diakonische Träger besitzen zahlreiche Gebäude, die energetisch optimiert und nachhaltig bewirtschaftet werden können. Durch gezielte Vernetzung der Akteure könnten innovative Konzepte entwickelt und skaliert werden.

Innovationscommunities für Nachhaltigkeit

Durch die Einbindung von Studierenden, Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen sollen Innovationscommunities entstehen, die sich aktiv mit Fragen der Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Anwendungsbezogene Forschung, Beteiligungsformate (Citizen Science) und die Co-Produktion innovativer Projekte stehen dabei im Fokus. So lassen sich soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte der Nachhaltigkeit verknüpfen.

KI-basierte Forschungsplattform

Ein weiteres ambitioniertes Vorhaben ist die Entwicklung einer KI-gestützten Plattform für Wissenstransfer und Innovationsförderung. Diese könnte vielfältige Funktionen umfassen, darunter automatisierte Forschungsüberblicke, ethische KI-Beratung oder virtuelle Kollaborationsräume. Die Herausforderung besteht darin, Datenschutz und ethische Fragen mit innovativen Ansätzen in Einklang zu bringen.

Fazit: Ein Reallabor als Zukunftsmodell

Das REFID bietet eine vielversprechende Perspektive für die Zukunft der Diakonie. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit, innovative Technologien und nachhaltige Konzepte kann es dazu beitragen, Kirche und Diakonie zukunftsfähig zu gestalten. Die Umsetzung der Projekte wird nicht nur den wissenschaftlichen Diskurs bereichern, sondern auch konkrete positive Veränderungen in der Praxis bewirken.