„Democracy in Action“ – Forschung im Reallabor zur Stärkung der Jugendresilienz gegen antidemokratische Kräfte

Die digitale Transformation ermöglicht neue Formen politischer Bildung. Im Rahmen der internationalen Jugendbegegnung "Democracy in Action" wird ein KI-gestütztes Reallabor entwickelt, das interaktive Lernprozesse ermöglicht. Die Ev. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie begleitet das Projekt und liefert wichtige Erkenntnisse für die digitale Demokratiebildung.

Digitale Demokratiebildung stärken: Wissenschaft im Austausch mit der Praxis

Im Reallabor wird untersucht, wie sich digitale Lernprozesse auf die politische Urteilsbildung auswirken. Dabei liegt der Fokus auf der Förderung der Medienkompetenz, um junge Menschen widerstandsfähiger gegen Fake News und Populismus zu machen. Erfolgreiche digitalen Ansätze können anschließend gezielt in die evangelische Jugendarbeit integriert werden, um zukunftsorientierte und demokratiefördernde Bildungswege zu schaffen.

Ziele der kollaborativen Forschung im Reallabor

  • Entwicklung eines zukunftsweisenden KI-gestützten Bildungsformats zur Demokratiebildung
  • Untersuchung der Wirksamkeit von KI-gestützten Lernprozessen auf die politische Urteilsbildung
  • Stärkung der Medienkompetenz und Widerstandsfähigkeit gegen Fake News und Populismus
  • Integration neuer digitaler Bildungsansätze in die evangelische Jugendarbeit

Rahmenbedingungen des Projekts

Das Forschungsprogramm arbeitet mit jungen Menschen zwischen 16 und 25 Jahren. In einem internationalen Bildungsumfeld sollen über mehrere Tage gemeinsam neue KI-gestützte Lernansätze erprobt werden. Das Reallabor wird als paralleler, interaktiver Strang zur Jugendbegegnung durchgeführt, es wird somit auch Thema im Austausch und unmittelbaren Praxisfeld Sozialer Arbeit sein. Es umfasst die folgenden Komponenten:

KI-gestützte Assistenzsysteme für die Demokratiebildung

  • Interaktive Chatbots als digitale Diskussionspartner, die kritische Fragen zu Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung reflektieren helfen.
  • KI-gestützte Narrative-Analyse: Analyse von Desinformationskampagnen durch eine KI, die automatisch sprachliche Manipulationen erkennt.
  • Avatare als virtuelle Gesprächspartner: Simulationsbasierte Rollenspiele mit KI-gestützten Avataren zur Auseinandersetzung mit Populismus und Extremismus.

KI zur Stärkung der Medienkompetenz

  • KI-gestützte Faktenchecks: Analyse der Verbreitung von Fake News und Entwicklung von Strategien zum Debunking.
  • Virtuelle Szenario-Analysen: Simulation verschiedener medialer Strategien antidemokratischer Akteure.

Kollaborative Wissensgenerierung mit KI

  • Dynamische Wissensplattform: Dokumentation und Analyse der Workshop-Ergebnisse in einem KI-gestützten digitalen Archiv.
  • KI-unterstützte Reflexion: Individuelle Rückmeldungen zur Entwicklung von Medienkompetenz und demokratiefördernden Handlungskompetenzen.

Methodische Ansätze in der Forschung

Die Arbeit im Reallabor kombiniert interaktive Workshops und Peer-Learning mit simulationsbasierten Planspielen, um praxisnahe Erfahrungen zu ermöglichen. Kreative Methoden wie Storytelling, Podcasts und Video-Projekte fördern eine vielfältige Auseinandersetzung mit den Inhalten. Open-Space-Sessions bieten den Teilnehmenden Raum zur aktiven Mitgestaltung. So entsteht ein dynamischer Lernprozess, der kritisches Denken und partizipative Ansätze stärkt.

Wissenschaftlicher Mehrwert

Die Forschung an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie leistet einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Förderung der Demokratiebildung durch den gezielten Einsatz digitaler Instrumente. Dabei wird nicht nur die Interaktion der Teilnehmenden mit KI-gestützten Tools untersucht, sondern auch deren Reflexionsprozesse und kritische Auseinandersetzung mit den Technologien im Kontext gesellschaftlicher Teilhabe.

Die wissenschaftliche Begleitung ermöglicht eine präzise Analyse der Potenziale und Herausforderungen neuer digitaler Ansätze für die politische Bildung. So wird auf empirischer Basis aufgezeigt, wie digitale Werkzeuge den Dialog und die Auseinandersetzung mit demokratischen Werten insbesondere bei jungen Menschen fördern können. Dies schafft eine fundierte Grundlage für die Entwicklung effektiverer und inklusiverer Konzepte der Demokratiebildung im digitalen Zeitalter.

Erwartete Ergebnisse der Forschung

  • Erkenntnisse über den Einsatz von KI in der politischen Bildung
  • Internationale Vernetzung von Forschung und Praxis zur Demokratiebildung
  • Entwicklung übertragbarer Konzepte für weitere Jugendprojekte

Langfristige Vision und Skalierung

  • Integration des KI-gestützten Demokratiebildungsansatzes in evangelische Jugendarbeit
  • Nutzung der Forschungsergebnisse zur Weiterentwicklung digitaler Bildungsformate
  • Mögliche Ausweitung des Modells auf weitere europäische Jugendprojekte

Fazit

Das geplante Reallabor bietet eine einzigartige Gelegenheit, innovative Forschungsansätze und Bildungsformate miteinander zu verbinden. Durch den gezielten Einsatz von KI-Technologien wird ein interaktives und reflektiertes Lernumfeld geschaffen, das junge Menschen nachhaltig für demokratische Werte sensibilisiert. Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts liefert wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung partizipativer Bildungsformate im digitalen Zeitalter.